Schalter und Relais - wohin mit dem Strom ?

[Die 7 Siegel] [Grundlagen] [Kabelfarben] [Schalter & Relais] [Blinkanlage] [Lichtanlage] [Scheibenwischer] [Hupe] [Werkzeug & Fehlersuche] [Komplettverkabelung] [Verbraucher absichern] [Nützliche Schaltungen] [Vorschriften] [Verlege-, Schalt- und Stromlaufpläne] [Literatur]

[Schalter] [Relais] [Seitenende]

Schalter und Relais sorgen für die Verteilung des Stroms durch die einzelnen Kabel. Während Schalter den Strom abhängig von der Schalterstellung den verschiedenen Verbrauchern zukommen lassen, haben Relais zwei Aufgaben: Schalten von hohen Strömen und Erzeugung von Impulsen/Signalen.

Schalter

Schalter findet man überall im Auto in den verschiedensten Ausführungen, das Prinzip ist aber immer dasselbe: Verbindungen zwischen ein- und ausgehenden Leitungen herzustellen oder zu unterbrechen. Manche Schalter sind Bedienelemente (Licht, Warnblinker, Wischer etc.), manche dienen dem Komfort (Türkontaktschalter), andere werden zur Kontrolle (Öldruck) oder für Signaleinrichtungen benötigt (Bremslichtschalter).

Prinzipiell unterscheidet man Schalter und Taster (öffnend/schließend), Wechsler und mehrstufige Schalter. Ein Taster ist ein nichtrastender Schalter, der nach erfolgter Betätigung wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt.

öffnender Schalter

schließender Schalter schließender Taster Wechsler mehrstufiger Schalter

Je nach Aktivierung gibt es für die verschiedenen Schalter verschiedene Schaltsymbole (Taster sind mit einem schwarzen Dreieck versehen). Elektrisch aktivierte Schalter bezeichnet man auch als Relais.

handbetätigt, rastend

handbetätigt, nichtrastend

druckaktiviert, mechanisch druckaktiviert, hydraulisch elektrisch aktiviert
Heckscheibenheizung Lichthupe Türkontaktschalter Öldruckschalter Lastrelais

Im Gegensatz zu normalen Ein-/Aus-Schaltern haben die Bedienschalter im Auto (Zündschloß, Licht, Warnblinker, Wischer etc.) ein komplexeres Innenleben, wobei mehrere Kontakte gleichzeitig geschaltet werden können. Es gibt auch Schalter mit mehr als einer Betätigungsmöglichkeit. Diese erkennt man daran, daß der Betätigungsbalken unterbrochen ist; welche Kontakte geschaltet werden erkennt man daran, unter welchem Balkenabschnitt sie liegen. Einen solchen Schalter findet man zum Beispiel in der Wischer-Intervallschaltung.im Kapitel über den Scheibenwischer.

Relais

Prinzipiell genügt ein einziges Relais, um die gesamte Elektrik aufzubauen, so daß das Auto der Straßenverkehrszulassungsordnung entspricht - das Blinkrelais. Alle weiteren Relais schalten entweder Lastströme oder erzeugen Impulse, um die Bedienung komfortabler zu machen (Intervallrelais für Wischerschaltung). Der Käfer besitzt meist 2 Relais: - das Blinkrelais sowie ein Umschaltrelais für Fern- und Abblendlicht. Bei vorhandener Heckscheibenheizung befindet sich noch ein Relais unter der Rücksitzbank, über welches die Heckscheibenheizung ein- und ausgeschaltet wird.

Generell kann man zwischen normalen Relais (Schalt-/Lastrelais), bei denen der Schaltkontakt direkt gesteuert wird und speziellen Relais (Blinkrelais, Relais für Wischerintervallschaltung) unterscheiden, welche intern ein Signal erzeugen, über welches der Schaltkontakt gesteuert wird. Im folgenden betrachten wir nur normale Relais. Wie bei Schaltern gibt es öffnende und schließende Relais sowie Wechselrelais. Über das Schließerrelais wird der Stromkreis zwischen Stromquelle und Verbraucher geschlossen, der Verbraucher wird eingeschaltet, wohingegen das Öffnerrelais den Stromkreis unterbricht und den Verbraucher ausschaltet (damit kann zum Beispiel den X-Kontakt in älteren Käfern nachrüsten) . Das Wechslerrelais schaltet den Strom von einem Verbraucher auf den anderen um.

Schliesser

Öffner

Wechsler

Wozu werden Relais verwendet? Ganz einfach. Relais werden überall dort eingesetzt, wo es darum geht, hohe Lasten/Ströme zu schalten. Dies wird aus zwei Gründen nicht mit einem normalen Schalter gemacht: Zum einen erfordern hohe Ströme dicke Kabel zum und vom Schalter, zum anderen verkürzen hohe Ströme die Lebensdauer eines Schalters erheblich, abgesehen vom Spannungsabfall in den langen Leitungen, gegen den man die Kabel noch dicker macht. Verwendet man Relais, genügen dünne Kabel (0,75 mm2 für 150 mA Steuerstrom) als Steuerleitungen vom Schalter zum Relais.

Die dickeren Kabel verlaufen dann von der Batterie oder vom Sicherungskasten zum Schalteingang des Relais (meist Klemme 30), und von dort aus direkt über die Versorgungsleitung für den Verbraucher vom Schaltausgang (meist Klemme 87) zum Verbraucher. Der Steuerausgang (Klemme 85) wird meist auf Masse gelegt, während am Steuereingang (Klemme 86) über den Schalter Spannung angelegt werden kann, so daß das Relais bei angelegter Spannung schaltet (plusgesteuert). Alternativ kann man den Steuereingang dauerhaft mit Spannung versorgen und den Steuerausgang über einen Schalter mit Masse verbinden (minusgesteuert).

Schließerrelais werden am häufigsten verwendet, Öffnerrelais sind so gut wie nicht erhältlich, können aber entsprechend durch ein Wechslerrelais ersetzt werden (wer sagt denn daß man alle Anschlüsse verwenden muß?). Falls Unklarheit über den internen Aufbau und die Beschaltung besteht - auf den meisten Relais sind sie aufgedruckt. Es gibt auch Relais, die zwei Schaltausgänge besitzen, diese können zum Beispiel für Zusatzscheinwerfer verwendet werden.

Zum Schluß noch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Ich habe die Erfahrung gemacht, daß man Relais grundsätzlich nicht über Masse schalten sollte, da sie gegebenenfalls nicht umschalten, wenn man die Masse wieder löst. Wie gesagt, meine Erfahrung, ich lasse mich gern eines besseren belehren.

[Seitenanfang] [Schalter] [Relais]
[Die 7 Siegel] [Grundlagen] [Kabelfarben] [Schalter & Relais] [Blinkanlage] [Lichtanlage] [Scheibenwischer] [Hupe] [Werkzeug & Fehlersuche] [Komplettverkabelung] [Verbraucher absichern] [Nützliche Schaltungen] [Vorschriften] [Verlege-, Schalt- und Stromlaufpläne] [Literatur]
[Home] [Inhaltsverzeichnis] [Wir über uns] [Mitglieder-Seiten] [Gästebuch] [Links]
design by www-team vw-boxer-ig bremen (c) 2003